A 2000 / 86‘ / 1:1,85 / Farbe. Spielfilm.

”Welcome to Vienna!” Rudi kommt aus St.Urban, Alena aus Třebon, oder Wittingau, wie Rudi sagt, weil er nicht tschechisch spricht und die beiden Orte nur 20 Minuten voneinander entfernt liegen, mit dem Motorrad. Beide sprechen ausgezeichnet Deutsch, wenn auch nicht akzentfrei. Zwei Fremde finden und verlieben sich in Wien. Noch ist das nicht verboten.
Rudi lacht gern, ist jung und dynamisch und hat gerade bei der Fremdenpolizei zu arbeiten begonnen. Die Kollegen sind nett, aber korrekt, liebenswürdig, aber pflichtbewußt. Es gibt genaue Regeln und an die müssen sich die anderen halten. Ohne Uniform muß man forscher auftreten und darf sich nichts gefallen lassen. Den ganzen Tag lächelt der Herr Bundespräsident von der Wand, das motiviert.
Alena interessiert sich für Kunst und will Fremdenführerin werden. Dafür arbeitet sie nachts an einem Würstelstand - ohne Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitsbewilligung. Rudi ist das wurscht - Liebe ist Liebe und Dienst ist Dienst.
Am Sonntag besuchen Rudi und Alena seine Schwester Mitzi und Schwager Otto - weil es sich so gehört. Mitzi stellt viele Fragen, weil sie aus St. Urban kommt und ihr tschechische Menschen prinzipiell leid tun. Otto interessiert sich für Aufenthaltsgenehmigungen. Er arbeitet auch bei der Fremdenpolizei. Und außerdem ist er Rudis Vorgesetzter. Das ist das Problem.

Kottan ermittelt im Schengenland: Schluß mit lustig. Die Realität ist absurd genug. Ein Staat macht sich daran, ”örtliche Gepflogenheiten” in Regeln zu fassen und setzt sein Scheitern ordentlich, fleissig und anständig in die Tat um. Zwischen Verordnungen, Formblättern und dem Sicherheitsbedürfnis der heimischen Bevölkerung geht der Überblick leicht verloren. Gelbe Kirschen erzählt von der Beiläufigkeit, mit der der Unschuld vom Lande Schuld zuwächst. Vom Leben hinter Glasfassaden und den leeren Freuden der Pflichterfüllung, im Staat wie auch privat. Von der Kleinkariertheit des Denkens, karierten Tischtüchern und der Staatenlosigkeit von Getreidefeldern, aus der Vogelperspektive betrachtet. Und von der Freiheit, die zu gewinnen ist beim Blick über die - eigenen - Grenzen. Ein Plädoyer für das Reisen und für die Osterweiterung von Herz und Hirn.
(Michael Kitzberger)

CREDITS:
buch LEOPOLD LUMMERSTORFER, FRANZ F. ALTMANN · regie LEOPOLD LUMMERSTORFER · kamera ROBERT ANGST · ton BRUNO PISEK · schnitt ELISKA STIBROVA · musik CHRISTIAN FENNESZ · ausstattung ISI WIMMER · kunstmaler GERHARD HADERER · kostüm MONIKA BUTTINGER · maske JUTTA RUSSELL · produktionsleitung MONIKA MARUSCHKO · kameraassistenz MICHAEL GARTNER · produzent JOSEF AICHHOLZER · mit MARTIN PUNTIGAM, JOSEF HADER, SANDRA BRA, ERWIN LEDER, GEORG FRIEDRICH, MARIA HOFSTÄTTER, URSULA STRAUSS, KONSTANTIN REICHMUTH, GRAZYNA DYLAG, GEORGI NIKOLOFF, BRANKO ANDRIC u.a.

HERGESTELLT MIT MITTELN DES ÖSTERREICHISCHEN FILMINSTITUTES, DES WIENER FILMFONDS, DES ORF, DES INSTITUTS FÜR KULTURFÖRDERUNG DES LANDES OÖ., DES LANDES NÖ.

A 2000 / 86' / 1:1,85 / Colour. Feature film.

Rudi (Martin Puntigam), a rookie cop from the sticks, gets a position with a Vienna plain-clothes immigration squad. Working under his dour but kind brother-in-law OTTO (Josef Hader), Rudi immediately missteps when he starts boyishly romancing Alina, who sells hotdogs at a night food stall and has entered Austria illegally from just across the Czech border. The film intercuts their cautious, growing romance with scenes of Rudi & Co enforcing Austria’s often draconian immigration rules and Bucek’s growing suspicion that Rudi may be compromising himself. A low-key but quietly charming movie with a nice line in straight-faced humor. (Derek Elly, Variety)

A village plod investigating in Schengenland: but it's no comedy: for that, reality is absurd enough. A state attempts to formulate "local usages" as rules and brings about the failure of its own endeavours in an orderly, industrious and correct fashion. Between regulations, official forms and the Austrian need for security it's all too easy to lose one's sense of perspective.
WHITE CHERRIES shows how casually guilt accrues to the innocent from the country. It shows life behind the plate-glass façades and the empty satisfactions of fulfilling one's duty, for the state as well as in personal relationships. It shows the hidebound thinking and checked tablecloths of provincialism, and the statelessness of wheat fields seen from a bird's eye view. And it tells of the freedom that can be gained by looking beyound (one's own) boundaries. A plea for travel and the opening of our hearts and minds, and not just our markets, towards the east. (Michael Kitzberger)

 

 

 

 

CREDITS:
script LEOPOLD LUMMERSTORFER, FRANZ F. ALTMANN · directing LEOPOLD LUMMERSTORFER · cinematography ROBERT ANGST · sound BRUNO PISEK · editing ELISKA STIBROVA · music CHRISTIAN FENNESZ · production design ISI WIMMER · scenis artist GERHARD HADERER · costume design MONIKA BUTTINGER · make-up JUTTA RUSSELL · production manager MONIKA MARUSCHKO · camera assistent MICHAEL GARTNER · producer JOSEF AICHHOLZER · with MARTIN PUNTIGAM, JOSEF HADER , SANDRA BRA, ERWIN LEDER, GEORG FRIEDRICH, MARIA HOFSTÄTTER, URSULA STRAUSS, KONSTANTIN REICHMUTH, GRAZYNA DYLAG, GEORGI NIKOLOFF, BRANKO ANDRIC a.o.

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